Was ist reformiert für mich?
Was als "reformiert" bezeichnet werden könnte, ist für mich eine auf Gottes Zukunft offene, nie vollendete Lebensaufgabe, weil ich mit E. Busch einverstanden bin: Reformiert heißt schlicht und "einfach", aber kompromisslos Christ zu sein. Als einzigen Maßstab und Wegweiser die Selbstoffenbarung Gottes im eigenen Leben anzuerkennen, zu erforschen und zur Lebenspraxis machen zu wollen. Immer unterwegs zu sein, nie aber endgültig am Ziel anzukommen.
Mit dem lebendigen Wort Gottes, dem "Skopus" der Schrift, Jesus Christus im Glauben vereint zu sein, immer wieder, und dadurch, als Gefäße seiner Liebe, von Tag zu Tag ein bisschen verändert, "heiliger" zu werden. Konkret, in aller Unfähigkeit und Ohnmacht, in der Menschlichkeit zu wachsen, welche aus der dankbarer "Verblüffung" über die Menschlichkeit Gottes wächst, dh. seiner ewigen Entscheidung, seine Ehre, sogar sein Wesen mit unserer Rettung untrennbar zu vereinen, "auf dass wir in Christus die Gerechtigkeit würden“ (2Kor. 5,21).
Der L(i)ebe(n)sorientierung Calvin’s folgen: "Wo Gott erkannt wird, wird auch Menschlichkeit gepflegt". Gottes Ruhm zu ehren heißt nämlich, sich dem immer Nächsten versöhnt zuzuwenden. Gemäß der reformierten Mathematik des Lebens zweimal 100 gleich 100: Ich setze 100 Prozent aller meiner Fähigkeiten als Dankesopfer ein, wohl wissend, dass alles, 100 prozentig von seiner gnadenvollen Vorsehung abhängt. Reformiert heißt, dies jeden Tag neu zu entdecken und den Weg immer neu einzuschlagen.
Balász Odór