'Christinnen und Christen leben aus der Hoffnung und auf die Hoffnung hin'

EKBO: Synode beschließt Erklärung zum Handeln in belasteter Zeit


© Matthias Kauffmann/EKBO

Das Kirchenparlament bekräftigte seinen eingeschlagenen Weg zur Bewahrung der Schöpfung und zur Hilfe für Geflüchtete aus allen Ländern.

Die fünfte Tagung der Fünften Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) ist beendet. „Die Herbsttagung stand ganz im Zeichen der Hoffnung. Die Synodalen bekräftigten ihren eingeschlagenen Weg hinsichtlich des Klima- und Umweltschutzes und der Hilfe für alle Geflüchtete, die aus den Kriegen und Krisen dieser Welt nach Deutschland kommen“, sagte Präses Harald Geywitz im Anschluss an die Synode. Gleichzeitig nimmt die Synode die Sorgen der Kirchengemeinden vor extrem steigenden Kosten sehr ernst. In einem Nachtragshaushalt wurden zusätzlich neun Millionen Euro bereitgestellt, die den Kirchengemeinden direkt zufließen. „Kirchengemeinden müssen für ihre wichtige Arbeit zum Wohl der Menschen handlungsfähig bleiben. Das behalten Kirchenkreise und die Landeskirche im Blick.“

Bei der Vergabe der Mittel aus dem Hilfefonds für Geflüchtete sollen Geflüchtete aus allen Ländern gleichermaßen berücksichtigt werden. Diese Erweiterung des Beschlusses der letzten Synode im April 2022 auf Antrag des Ausschusses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung wurde von den Synodalen am heutigen Samstag einstimmig beschlossen. „Wer die Geflüchteten aus der Ukraine gegen die Geflüchteten aus Syrien, Afghanistan oder Eritrea ausspielt, der redet nicht in unserem Namen. Jetzt ist die Zeit, wo wir auch nach Außen und bei der Verteilung der Gelder festhalten sollten: Bei der Zuweisung der Unterstützung muss jeder Eindruck vermieden werden, es gäbe Geflüchtete erster und zweiter Klasse. Es gibt nur Menschen, die unsere Hilfe brauchen“, sagt Bischof Christian Stäblein in seinem Wort des Bischofs am Freitag.

Außerdem diskutierte die Synode heute Fragen zum weiteren Verlauf des Baus des Garnisonkirchenturms. Bischof Christian Stäblein bestärkte als Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Garnisonkirche den Vorstand hoffnungsvoll darin, gemeinsam das Hauptanliegen der Stiftung nach vorne zu tragen, ein Zentrum für Friedens- und Versöhnungsarbeit und für die Förderung von Toleranz auf allen Gebieten der Kultur zu bieten.

In seinem Wort des Bischofs gemahnte Bischof Christian Stäblein am Freitag an das Ausharren in Zeiten der Bedrängnisse, an die Erfahrung der EKBO im Standhalten und an die erprobte Fähigkeit, Vielfältigkeit zu tragen und im steten Dialog zu bleiben.

Die Synode beschloss eine Erklärung des Tagesausschusses Theologie, Liturgie und Kirchenmusik zum Hoffen und Handeln in belasteter Zeit. In der Präambel heißt es: „Christinnen und Christen leben aus der Hoffnung und auf Hoffnung hin. Wer hofft, ist noch nicht am Ziel, sondern unterwegs. Wir setzen den Zeichen von Angst und Resignation die aus unserem Glauben gespeiste Hoffnung entgegen. Hoffnung vertröstet nicht; sie befreit zu Handeln und Protest. Wer so hofft, hat ein gutes Ende vor Augen und versucht, alles dafür zu tun.“


Quelle: EKBO