Gerhard Tersteegen
(1697-1769)

Am 25. November 1697 wurde Gerhard Tersteegen in Moers geboren. Tersteegen, der aus einem von reformierter Frömmigkeit geprägtem Elternhaus stammte, verlor seinen Vater im Alter von sechs Jahren. Besuch der Lateinschule von Moers. Obwohl er ein begabter Schüler war - er beherrschte sechs Sprachen -, konnte er aus Armut nicht studieren, sondern mußte 1713 zu seinem Schwager nach Mülheim in die kaufmännische Lehre. Aus diesem ungeliebten Beruf stieg er - menschenscheu wie er damals war - bereits 1719 aus und lebte seitdem zurückgezogen und ärmlich wie ein Eremit. Als Bandweber in Heimarbeit hatte er jetzt Zeit, sich mit seinen geliebten Büchern zu beschäftigen und verfügte später als Autodidakt über eine erstaunliche geistesgeschichtliche Bildung.
Nach einer Zeit intensiver geistiger und religiöser Suche wurde Tersteegen als Prediger, Seelsorger, Schriftsteller und Mystiker zu einem der herausragendensten Vertreter des Pietismus im 18. Jahrhundert. Seit 1728 wirkte er als Prediger in der protestantischen Erweckungsbewegung und verfaßte zahlreiche Schriften. Tersteegen war einer der bekanntesten Dichter von Kirchenliedern. Im Jahre 1729 veröffentlichte er unter dem Titel «Geistliches Blumengärtlein inniger Seelen» Lieder, die zum Teil noch heute Gemeingut in evangelischen Gemeinden sind (Eines seiner bekanntesten Lieder ist "Ich bete an die Macht der Liebe").
Gerhard Tersteegen starb am 3. April 1769 in Mühlheim an der Ruhr.
Quelle: Projekt Gutenberg-DE
Gedichte von Gerhard Tersteegen im Projekt Gutenberg
Texte von von Gerhard Tersteegen auf der Homepage "Glaubensstimme"
Tersteegens Einfluss in Wuppertal (Text aus dem Museum für Frühindustrialisierung)
Ein Lexikon-Artikel von Judith Becker auf reformiert-online
Homepage von Siegfried Dressel, auf der er Werke von Tersteegen bekannt machen möchte >>>
Barbara Schenck
UEK. Die seelsorgerlichen Briefe des Mystikers und Liederdichters Gerhard Tersteegen liegen erstmalig in einer umfassenden Edition vor. Herausgegeben von Gustav-Adolf Benrath erscheinen zwei Bände mit 750 Briefen des Mystikers in der Reihe „Texte zur Geschichte des Pietismus“.