Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Gebet
Herr des Himmels und der Erden. / Du hast am 1. Tag aus einer bodenlosen Leere, / aus pechschwarzem Nichts, / durch dein Wort das Licht vom Dunkel geschieden. //
Aus lebensfeindlichem Chaos / schaffst Du eine rhythmische Ordnung, / die dem Leben dient. / Tag und Nacht / und Frost und Hitze, / Saat und Ernte. //
Sprich auch in meinen Tag: / „Es werde Licht“. / In das Chaos meiner Existenz, / der Beziehungen und Umstände. / Schaff diese rhythmische Ordnung / auch in meinem kleinen Leben. / Zum Segen für mich und meine Lieben, / damit wir von Herzen einstimmen in das Lob, / das die ganze Schöpfung dir singt. //
Amen
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / Du bist unsere Hoffnung. Du allein. / Denn uns ist bange. //
Warum nur gerät so vieles aus den Fugen? / Warum nur erreichen uns so viele Nachrichten, / bei denen wir denken: Das darf nicht wahr sein!? //
Ist Dein Zorn über uns entbrannt? / Gibst Du uns dahin? / Aber soll denn die Sünde mächtiger werden / als Deine
Gnade? //
Wir sind entsetzt darüber, was Größenwahn und Menschenverachtung anrichten. / Wir fassen es nicht, dass Wege des Miteinanders
verlassen werden. / Wir befürchten das Schlimmste. //
Oder sind wir gar zu wohlstandsverwöhnt / un übersehen so vieles, für das wir Dir danken sollten? / Verlangen wir zu viel von Menschen, / die doch sterblich sind und fehlbar / und vielfach nichts von Dir wissen? / Wollen wir Dich zum Patron unseres Glücks machen / ohne eigenen Gehorsam? //
Nein, das wollen wir nicht./ Aber wir bitten Dich. Wir bitten Dich um ein festes Herz. / Und dass Du uns stärkst und bewahrst. / Und um mehr Ehrlichkeit bitten wir Dich / inmitten von Lügen und Halbwahrheiten. //
Wo ist die Partei, die einfach mal nichts verspricht, / weil es kaum etwas zu versprechen gibt? / Wo sind die Politiker, die „vielleicht“ sagen: / Vielleicht habe ich Recht. Vielleicht aber auch nicht? / Wo sind die Anständigen, die Brücken bauen? / Und wo sind die, die ein Gespür haben für Gefahren / und die nicht „Frieden, Frieden“ sagen, wenn kein Friede ist? //
Lass uns nicht allein, Herr. / Lass uns nicht den Mächten dieser Welt ausgeliefert sein. / Bewahre uns vor dem Argen. / Um der Elenden willen erbarme Dich. / Um der Elenden willen gib, dass der Trost, Dein eigen zu sein, / österlich da ist in dieser Welt. //
Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Ewiger, / wir preisen dich / mit unsren Gedanken, / wir loben dich / mit unsren Worten, / wir singen dir / mit unsern Versen. //
Auch mit unseren Taten / wollen wir dich loben. / Wenn es aber zählt, / dann sind wir wie gelähmt. //
Löse uns die Hände, / lockere uns die Füße, / damit auch, was wir tun, / dich preist und dem Nächsten guttut. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Ich will keine großen Worte machen, Herr. / Es ist wahr, / dass ich oft vergesse, / dass du da bist. / Es ist wahr, / dass ich dich oft erst dann anrufe, / wenn es schon fast zu spät ist. / Es ist wahr, / dass ich nicht immer verstehe, / warum du untätig bist, / wenn alles in Bewegung ist / in der Welt / und in meinem Leben. //
Aber du bist da, / und das ist es, was wichtig ist. / Nichts könnte dich von hier losreißen, / nichts könnte uns dir entreißen, / nichts könnte dir die Welt entwinden. //
Du bist da, Herr. / Mehr als mein Glaube / oder meine Angst / oder meine Torheit / ist es das, was zählt. / Amen.
Christoph Landré
Du, / heiliger, / gerechter, / langmütiger, / huldreicher, / treuer und / geduldiger Gott. //
Vergiss uns nicht. / Tröste uns. / Lass uns bei Dir geborgen sein. / Schenke uns Ruhe. //
Du führst uns aus der Gefangenschaft heraus. / Deine Güte reicht so weit wie der Himmel. / Du weisst, was wir brauchen. / Du bist grösser als unser Herz. / Gibst hoffnungslosen Hoffnung. / Bist Sündern und Sünderinnen gnädig. //
Dein Erbarmen rettet uns / aus dem Tod ins Leben. / Amen
Kathrin Rehmat, Zürich
Gott, du Quelle meiner Freude! / Ich bin manchmal so deprimiert. / Misanthropisch nennt sich das / glaube ich, / wenn mir alle Menschen / um mich herum auf die Nerven gehen. //
Wenn ich in allem, was ich sehe, / Rücksichtslosigkeit, / Respektlosigkeit / und Lieblosigkeit erkenne. / Wer bin ich selbst in solchen Momenten? / Und wie schaffe ich es, an anderen Tagen / unbeschwert zu sein? //
Danke auch für diese Momente / und dass du sie wenige sein lässt. / Wahrscheinlich sind sie / für mein seelisches Gleichgewicht
wichtig. // Amen
Georg Rieger, Nürnberg
Gott, wir danken dir / für den Reichtum an Trost und Orientierung, / der sich uns aus deinem Wort erschließt. //
Hilf, dass wir mit Freuden lernen, / deinen Willen zu verstehen, / und die Erfahrungen zu nutzen, / die vor uns Menschen mit dir machen konnten. //
Bewahre uns davor, / biblische Sätze als Waffe zu missbrauchen, / mit der wir einschüchtern und verletzen. //
Dein Heiliger Geist leite uns / im Lesen, im Begreifen und im Bezeugen / deiner Geschichte mit unserer Welt. / Amen
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott, wie können wir in diesen Tagen die Zuversicht behalten? Alles wird immer verrückter. Lügen sind die neue Wahrheit. Rassistische Sprüche normal. Gefahren, die es nicht gibt, werden beschworen. Demokratische Regeln scheinen plötzlich nicht mehr wichtig.
Gott, wir können nur die Zuversicht behalten, wenn du uns an die Hand nimmst. Nehmen wir unsere momentanen Zustände zu wichtig? Sollten wir gelassen bleiben? Oder sind wir eigentlich noch viel zu leise und brauchen mehr Motivation und Mut zum Widerstand?
Gott, wir bitten dich um die je beste Lösung. Denn die eine wird es nicht geben. Lass uns trotz allem dankbar bleiben für das, was du uns mit auf den Weg gibst. Und lass uns dann herausfinden, was das je Beste ist (oder jedenfalls etwas Gutes), was wir tun können. Das wird so unterschiedlich sein, wie wir sind. Aber es kommt von dir – und das macht uns zuversichtlich. Amen.
Georg Rieger, Nürnberg