Psalm
Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen
Psalm
Beim Tempelfest ziehen Menschen in das Heiligtum ein. In einen typischen Wechsel von Fragen und Antworten, Bekenntnissen und Wiederholungen wird ausgesprochen, wer vor Gott erscheinen darf. Man feiert das Kommen Gottes als König, indem man die Bundeslade im Triumphzug in das Heiligtum trägt. „Die christliche - vielleicht auch die bereits spätjüdische - Gemeinde hat, weil sie dieses Fest nicht mehr kannte, den Psalm auf das endzeitliche Kommen Gottes bezogen. Dieser dann folgerichtig auf die Person des Jesus Christus übertragenen Deutung verdanken wir z.B. das Adventslied ‚Macht hoch die Tür’.“ (Gerstenberger/Jutzler/Boecker)
Die schöne Bereimung von Jorissen besitzt eine ausdrucksstarke Melodie, nach der nicht nur Psalm 24, sondern auch die Psalmen 62, 95 und 111 gesungen werden. Der natürliche Ort dieses Psalms ist der Adventsgottesdienst.
1. Der Erdkreis ist des HERRN allein / und alles, was drauf wohnt, ist sein, / sein der Geschöpfe große Heere. / Durch Bäch und Flüsse, die er führt, / hat er die Erde schön geziert, / er gründet sie auf tiefem Meere.
2. Wer darf zum HERRN nach Zion gehn? / Wer darf in seinem Tempel stehn, / der Wohnung, die er sich erkoren? / Wem Herz und Hand der Glaube lenkt, / und wer des Bundes stets gedenkt, / den Gott einst seinem Volk geschworen.
3. Der wird vom HERRN zu jeder Zeit / viel Segen und Gerechtigkeit / vom Gotte seines Heils erlangen. / Wie Jakob wandelt er im Licht / und sucht des HERREN Angesicht, / von Gottes Gnade schon umfangen.
4. Ihr Pforten, hebt das Haupt empor, / erweitert jedes ewge Tor! / Der König kommt, er kommt mit Ehren. / Wer ist der Ehrenkönig dann? / Der HERR, dem alles untertan, / der Überwinder großer Heere.
5. Ihr Pforten, hebt das Haupt empor, / erweitre dich, uraltes Tor! / Der König kommt, er kommt mit Ehren. / Wer ist der König? Er ist Gott, / er wird genannt HERR Zebaoth. / Der ist der König aller Ehren.
Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Lyon 1548 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Psalm der Woche, Alfred Rauhaus / Audio: Dick Sanderman
„Das Gottesvolk schaut auf Gottes große Taten zurück und erinnert sich des strahlenden Glücks einer vergangenen Zeit. Aber sogleich erhebt sich die Bitte, Gott möge wieder eingreifen - so wie es vor Zeiten geschah. Dieser Bitte begegnet der trostreiche Zuspruch in 5 und 6. So ist die Bitte in 4 umschlossen von den Heilstaten, die bereits geschehen sind, und von der Erntefreude, die einst aufbrechen wird. Der Gott Israels wirkt in der Geschichte, indem er in fortschreitendem Handeln das Heil schenkt.“ (H.J. Kraus)
Die Bereimung von Matthias Jorissen ist zu Recht weithin bekannt. Die 3. Strophe wurde für den neuen Reimpsalter überarbeitet. Der Psalm ist leicht singbar. Am Ewigkeits- oder Totensonntag erinnert dieser sehr bekannte Psalm der Bibel an die Macht Gottes, die über all unsere Grenzen hinausreicht.
1. Wenn Gott einst unsre Bande bricht, / uns führt gen Zion in sein Licht, / dann wird wie Träumenden uns sein. / Wir gehn zu deinen Toren ein / und jauchzen laut in Gottesfreuden / nach überstandnen Pilgerleiden. / Dann staunt die ganze Welt uns an / und ruft: Das hat der HERR getan.
2. Ja, Großes hat der HERR getan. / Wir staunen auch dies Wunder an / und stehen da und sehn erfreut / auf ihn, den HERRN der Herrlichkeit, / der den Gefangnen Freiheit sendet, / an allen bald sein Heil vollendet. / Du kannst es tun, du, dessen Hand / uns Bäche schafft im dürren Sand.
3. Oft sehn wir, die mit Tränen sä’n, / das reife Korn mit Freuden mähn. / Der Sämann gehet aus und weint, / weil alle Müh verloren scheint, / geht auf und ab, streut seinen Samen / mit Tränen, doch in Gottes Namen, / und kehrt – wie jauchzt sein froher Blick! - / mit reichen Garben einst zurück.
Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Psalm der Woche, Alfred Rauhaus / Audio: Dick Sanderman
Der Psalm beschreibt das Kommen des Gottes, dem alle Himmel und die Erde gehören. Er erscheint in seinem Eigentum und fragt nach dem Recht. Nicht Opfer will er, sondern Gerechtigkeit, die von Herzen kommt. Er erinnert sein Volk an die Weisungen seines Bundes.
Die Bereimung von Matthias Jorissen gibt den Psalm angemessen wieder. Die Melodie ist unbekannt, aber leicht lernbar und schön zu singen. Die Aussagen des Psalms haben im Gottesdienst am Volkstrauertag Gewicht und ihre eigene Autorität.
1. Der Gott, der lebt, der Herr der Herren spricht. / Dir, Erde, gilt’s, verschließ vor ihm dich nicht. / Vom Aufgang bis zum fernen Niedergang / ergeht sein Wort. Bring du ihm Lob und Dank! / Von Zion aus des Tempels Innern strahlet / sein Licht, das alle seine Hoheit malet.
2. Seht unsern Gott, er kommt und schweiget nicht. / In Sturm und Feuer hält er sein Gericht. / Sein Ruf und Wort die ganze Welt durchdringt / und seines Volkes Scharen zu ihm bringt: / Versammelt euch, die ihr die Opfer brachtet / und als Getreue meinen Bund beachtet!
3. Der Himmel rühmt des HERRN Recht und Gericht / Gott hält sein Wort, und er vergisst es nicht. / Hör, Israel, mein Volk, hör mein Gebot, / merk, was ich will: Ich bin der HERR, dein Gott. / Ich frage nicht nach deinen Opfergaben, / du sollst nach mir von ganzen Herzen fragen.
4. Gott opfre Dank, stell dich dem Höchsten dar, / bring dein Gelübde auf den Dankaltar, / dann ruf zu mir in aller deiner Not, / so helf ich dir und rett aus Not und Tod. / Ich bin dein Gott und will’s an dir beweisen, / du sollst mich bald als deinen Heiland preisen!
5. Wer Gott vergisst, den rettet keiner mehr! / Wer bei ihm bleibt, den trägt und schützt der HERR. / Wer nach ihm sucht, sich ihm zum Opfer weiht, / der findet ihn und findet Seligkeit. / Auf diesem Weg kann er durchs Leben gehen / und immerdar vor Gottes Antlitz stehen. /
Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Psalm der Woche, Alfred Rauhaus / Audio: Dick Sanderman
„Ein feste Burg ist unser Gott“ - so hat Martin Luther diesen Psalm nachgedichtet (EG 362). Der Kehrreim hebt mit Nachdruck immer wieder hervor, dass die hilfreiche Gegenwart Gottes jene Burg ist, die in allen Natur- und Geschichtskatastrophen unantastbar und unüberwindbar ist.
Jürgen Henkys hat den Psalm neu bereimt. Schön ist der Kehrvers: „Der HERR ist mit uns. Er gibt Halt. Gewaltig birgt er vor Gewalt.“ Der Psalm kann in zwei Gruppen gesungen werden: Gruppe 1 singt Zeile 1 und 2, Gruppe 2 die Zeilen 3 und 4. Gruppe 1 singt Zeile 5, Gruppe 2 Zeile 6. Beide Gruppen zusammen singen die Zeilen 7 und 8.
1. Gott ist uns Zuflucht in Bedrängnis / und Hilfe gegen das Verhängnis. / Wenn unter uns der Boden bebt, / wir bangen nicht, da er uns hebt. / Wenn rings umher die Berge sinken / und Felsen in der Flut ertrinken: / Der HERR ist mit uns. Er gibt Halt. / Gewaltig birgt er vor Gewalt.
2. Die Stadt, da Lebenswasser rinnen, / ist sein, und er ist bei ihr drinnen. / Er hilft ihr, wenn der Morgen graut. / Sie steht, solange sie vertraut. / Ob Reiche wanken, Völker toben, / Gott spricht sein Wort, wir dürfen loben: / Der HERR ist mit uns. Er gibt Halt. / Gewaltig birgt er vor Gewalt.
3. Kommt her und schaut doch, wie Gott richtet, / wie er den Streit auf Erden schlichtet, / den Speer zerspellt, den Schild verbrennt / dass jeder ablässt und erkennt: / Nur Gott allein kann Kriegen steuern / und im Gericht die Welt erneuern. / Der HERR ist mit uns. Er gibt Halt. / Gewaltig birgt er vor Gewalt.
Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: Jürgen Henkys 1990
Psalm der Woche, Alfred Rauhaus / Audio: Dick Sanderman
„Der Psalm schließt mit einem Ausblick: die lobende Gemeinde wartet auf ihren Herrn, sie späht aus nach seinem Kommen. Darum bestimmt Freude und Vertrauen ihre Gegenwart in der Nähe Gottes. Sie erwartet seine huldvolle Zuwendung. Schöpfung und Geschichte sind von ihm schlechthin abhängig. Darum ist alle Macht der Völker nichtig. Im Glanz seiner Weltherrschaft zeigt sich, wer im Regiment sitzt. In der Advents- und Weihnachtszeit schaut die neutestamentliche Gemeinde auf das Kommen Gottes aus, das mit dem Namen Jesus Christus untrennbar verbunden ist.“ (H.J.Kraus)
Die Bereimung von Matthias Jorissen ist sehr bekannt und leicht singbar. Auch in einem Adventsgottesdienst kann dieser Psalm gesungen werden.
1. Jauchzt alle, Gott sei hoch erhoben! / Gerechte, freuet euch des HERRN! / Den Frommen ziemt es, ihn zu loben. / Schön ist es, und er hört es gern. / Gebt dem HERRN die Ehre, / dass es jeder höre, / mit der Harfen Klang! / Eures Psalters Saiten / müssen froh begleiten / euren Lobgesang.
2. Ihn muss ein neues Lied erheben, / sein Ruhm wird sichtbar überall. / Kommt, singt, ihm Ehr und Macht zu geben, / mit Saiten- und Posaunenschall! / Was er spricht und lehret, / ist wahrhaft bewähret. / Sein Wort ist wie er. / Er hält sein Versprechen, / wird sein Wort nie brechen, / ja, er tut viel mehr.
3. Vollkommen, heilig ist sein Wille, / er liebt Recht und Gerechtigkeit. / Die Erde trägt des Segens Fülle, / da alles Gottes Güt erfreut. / Über unsrer Erde / hieß sein Wort: Es werde! / Himmel feste stehn. / In der weiten Ferne / hieß sein Geist die Sterne / auf- und untergehn.
4. Wer könnte seiner Macht entgehen? / Er herrscht und wirket fern und nah. / Seht, wenn er spricht, so ist’s geschehen, / wenn er gebietet, so steht’s da. / Aller Heiden Dichten / wird sein Wink vernichten. / Wenn mit vieler Müh / Völker sich beraten / zu gewaltgen Taten, / er vereitelt sie.
5. Der Rat des HERRN steht ewig feste, / er bleibet stets sich gleich gesinnt. / Sein Wille ist der allerbeste / für uns, für Kind und Kindeskind. / Heil dir, Volk auf Erden! / Was wird aus dir werden? / Gott hat dich erwählt. / Hieß der HERR euch kommen, / Heil dann euch, ihr Frommen, / die ihr ihn erwählt!
6. Er schaut auf uns in Freud und Schmerzen, / gibt, dass wir wirken, dass wir ruhn. / Er bildet unser aller Herzen / und siehet eines jeden Tun. / Nie macht sich ein König / Völker untertänig / durch die Heereskraft. / Nimmer können Helden / einen Sieg vermelden, / den ihr Arm verschafft.
7. Sprich nicht: Nun wird mein Arm doch siegen, / denn mir kann niemand widerstehn. / Auch Heereskraft wird dich betrügen / und muss gar bald zugrunde gehn. / Gottes Auge schauet / den, der ihm vertrauet, / mit Erbarmen an. / Ja, wie bald erfähret, / wer die Güte ehret, / was die Allmacht kann.
8. Er schützet seiner Diener Leben, / er rettet vor dem nahen Tod, / und er wird Brot in Fülle geben / in Teurung und in Hungersnot. / Drum wird’s unsern Seelen / nie am Guten fehlen, / denn sie harren sein. / Er ist Schild und Stärke, / und zu jedem Werke / gibt er uns Gedeihn.
9. Kommt, lasst uns immer auf ihn schauen, / da unser Herz sich seiner freut, / auf seinen heilgen Namen trauen / und ihn erhöhn in Freud und Leid. / Gib, dass uns behüte, / Vater, deine Güte. / Halt dein Vaterherz / immer für uns offen, / wie wir auf dich hoffen, / heilge Freud und Schmerz.
Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1973
Psalm der Woche, Alfred Rauhaus / Audio: Chormusik zum Genfer Psalter, Domkantorei Berlin
„In diesem Psalm geht es um die Erneuerung des Lebens und Wandels. Die Intention dieser Verse ist fraglos die der Buße, der Hinkehr des ganzen Lebens zum Gott Israels. Demgegenüber ist die Bitte in 12 durchaus situationsbestimmt. Der Beter ist ein Verfolgter. Die Überwindung der Feinde wäre eine Erweis der Hilfe und Zuwendung Gottes.“ (H.J. Kraus)
Die Bereimung von Matthias Jorissen unterstreicht den Bittcharakter des Psalms. Durch den gleichlautenden Schluss der Str. 1 und 8 erreicht die Bereimung eine große Geschlossenheit. Die Melodie ist eindrucksvoll und leicht singbar.
1. Vernimm mein Flehen, HERR, und höre, / wenn ich mich betend zu dir kehre. / Merk auf, wenn meine Stimme schreit / nach deiner Wahrheit treuer Lehre / und deiner Allgerechtigkeit.
2. Denn willst du Lohn nach Werken geben, / so muss ich, HERR, vor dir erbeben. / Ach, geh mit mir nicht ins Gericht! / Wer ist von allen, die hier leben, / gerecht vor deinem Angesicht?
3. Der Feind verfolget meine Seele, / sucht, wie er mich zu Tode quäle, / und drückt mich in den Staub hinab, / dass mir in einer finstern Höhle / bei Toten ist bereit das Grab.
4. Schwer sind die Lasten, die ich trage, / mein Geist erliegt und ich verzage, / da lange ich umsonst geharrt. / Mich drückt, mir droht so manche Plage, / dass oft mein Herz vor Angst erstarrt.
5. Ich wende meine trüben Blicke / auf alte Zeiten matt zurücke. / Ich schaue deine Taten an / und suche das, was mich erquicke, / in dem, was einst dein Arm getan.
6. Hilf, dass ich deine Gnade merke, / dass sie mich jeden Morgen stärke, / im Glauben deinen Weg zu gehn. / Lehr mich durch alle deine Werke / in dir den treuen Führer sehn.
7. Lehr mich mit deinen Kindern allen / stets tun nach deinem Wohlgefallen, / mein Gott, sieh mich in Gnaden an! / Mich führ, so lang ich hier muss wallen, / dein guter Geist auf ebner Bahn!
8. O HERR, um deines Namens willen / komm, meinen Durst nach dir zu stillen, / führ meine Seel aus Not und Streit. / Du wirst mir ja dein Wort erfüllen / nach deiner Allgerechtigkeit.
Melodie: Straßburg 1539 / Lyon 1547 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Psalm der Woche, Alfred Rauhaus / Audio: Dick Sanderman
Psalm 19 besteht aus zwei Teilen: einem „Naturpsalm“ (V.1-4) und einem „Gesetzespsalm“ (V.8-15), und schließt mit einem Bittgebet. Beide Stücke waren ursprünglich unabhängig. Ihre Zusammenfügung macht eine wichtige Aussage: Der Gott Israels, der Herr der Welt, den die ganze Schöpfung wortlos verherrlicht, ist derselbe, der durch seine Weisung zu Israel spricht. Der Ordnung des Kosmos durch die Naturgesetze Gottes entspricht die Ordnung der Menschenwelt durch Gottes Gebot.
Psalm 19 ist in einer A-Fassung und einer B-Fassung im Psalter vertreten. Die neuere Bereimung ist symmetrisch gebaut und versucht, beide Teile des Psalms gleichgewichtig zur Geltung zu bringen. Gestaltungsvorschlag: Von Psalm 19 A sollten immer alle Strophen zu Gehör kommen. Die Gemeinde könnte zunächst Str. 1 singen, dann werden die Strophen 2+3 verlesen; darauf singt die Gemeinde Str. 4; dann wird Str. 5 verlesen; zum Abschluss singt die Gemeinde Str. 6.
19A
1. Der hohen Himmel Chor trägt Gottes Ehre vor, / erzählt von seiner Macht. Ihn preist mit Jubelruf / das Werk, das er erschuf, des Firmamentes Pracht. / Tag kündet Tag erregt, von Gottes Glanz bewegt, / sein Lob mit hellem Munde. Nacht offenbart der Nacht / von dem, der sie gemacht, geheimnisvolle Kunde.
2. Zu Gottes ewgem Ort steigt ohne Sprach und Wort / der Schöpfung Lobgesang. Von Menschen ungehört / erhebet sich und ehrt ihn reiner Töne Klang. / In alle Lande dringt, was ihre Stimme singt. / Ihr Schall geht ohne Wende bis an der Welten Saum, / füllt aller Zeiten Raum, kennt weder Halt noch Ende.
3. Er hat der Sonn ein Zelt am Himmel aufgestellt, / darin sie ruht zur Nacht. Wie sein Gemach zum Fest / ein Bräutigam verlässt, strahlt ihres Aufgangs Pracht. / Sie freut sich, ihre Bahn vom Ost zum Ozean / stark wie ein Held zu ziehen. Von ihrem Licht erhellt / kann in der ganzen Welt nichts ihrer Glut entfliehen.
4. Des HERRN Gesetz ist gut. Es macht der Seele Mut. / Sein Zeugnis ist gewiss. Der Unverständgen Sinn / lenkt es zur Weisheit hin aus tiefer Finsternis. / Des HERRN Gebot erfreut das Herz zu jeder Zeit / mehr als des Goldes Menge, macht unsre Augen hell, / ist aller Wahrheit Quell, bleibt in der Zeiten Länge.
5. HERR, durch dein heilges Recht lässt warnen sich dein Knecht, / folgt deiner Weisung gern. Denn wer sie hält und ehrt, / dem wird gewiss gewährt der große Lohn des HERRN. / Doch, ach, wer merkt und sieht mit wissendem Gemüt / auch die verborgnen Sünden? Von unbewusster Tat / lass, HERR, durch deine Gnad mich in die Freiheit finden!
6. HERR, deinen Knecht bewahr vor Frevlern immerdar, / leit mich nach deinem Rat, dass ich unsträflich sei / und immer bleibe frei von großer Missetat. / Lass wohlgefallen dir, was ich geredet hier, / gefleht in deinem Namen. Mein Herzenswort erhör! / Du bist mein Fels, o HERR, und mein Erlöser. Amen.
Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Lyon 1548 / Text: Alfred Rauhaus 1990
Psalm der Woche, Alfred Rauhaus / Audio: Dick Sanderman