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Impuls

Kurzer theologischer Impuls

Täglich finden Sie hier eine Anregung: am So Bilder aus der Froschauer Bibel; am Mo Thesen von Hans-Joachim Kraus, ehem. Moderator des Reformierten Bundes, der zu Beginn 1982 mit dem R.B. sein „Nein, ohne jedes Ja“ zu Massenvernichtungswaffen erklärte (verstorben am 14.11.2000); am Di Bilder aus reformierten Gemeinden von Abendmahlstischen, anlässlich des ersten Zürcher Abendmahls vor 500 Jahren (13.4.1525); am Mi Zitate des reformierten Theologen Heinrich Bullinger (verstorben am 17.09.1575); am Do persönliche Gedanken Reformierter und Interessierter zur Frage „Was bedeutet Reformiertsein für mich?“; am Do Bilder und Zitate Johann Amos Comenius' (ref. Theologe) Kindersachbuch „Orbis sensualium pictus“ (1658); am Samstag Geschichten evangelischer Theologen rund ums Kirchenjahr. – Bilder von Johann Amos Comenius: Orbis sensualium pictus (1658) sind dem Netz entnommen (Wikisource), ebenso Texte und Bilder der Froschauer Bibel. Weitere Texte stammen aus: H.-J. Kraus: Systematische Theologie im Kontext biblischer Geschichte und Eschatologie (Neukirchener Theologie, Neukirchen-Vluyn 1982); Johann Friedrich Franz (Hg.): Merkwürdige Züge aus dem Leben des Zürcherischen Antistes Heinrich Bullinger (J. J. Burgdorfer, Bern 1828); Heinrich Bullinger: Das zweite helvetische Bekenntnis (1566); Bernd Becker (Hg.): Die getanzte Kollekte. 100 kurze Geschichten zum Lesen und Vorlesen (Luther-Verlag, Bielefeld 2019).

Impuls

Bilder aus der Froschauer Bibel Salomo trägt sein Hohelied vor (Hohelied)
Christoph Froschauer (Hg.): Die gantze Bibel der vrsprünglichē Ebraischen und Griechischen waarheyt nach/ auffs aller treüwlichest verteütschet (1531). Mit Illustrationen von Hans Holbein d. J.
Die getanzte Kollekte - ''Hätte, wäre, wenn''

(12.7. / 4. So nach Trinitatis) Popcorn umsonst
Zwei kleine Mädchen sitzen am Straßenrand. Vor sich haben sie einen Tisch aufgebaut, hübsch geschmückt mit ein paar Blumen in einer Vase. Außerdem auf dem Tisch: Popcorn in Tütchen, sorgsam aus einem Bogen Papier gerollt und mit buntem Klebeband verziert.
Als ich anhalte und um eine Portion bitte, ist die Aufregung groß: Ich bin die erste Kundin. Eilfertig wird mir das schönste Tütchen herausgesucht. Was das denn kostet? »Nichts!«, erwidert das eine Mädchen, und das andere fügt hinzu: »Das gibt es umsonst.«
Sehr lieb. Aber wie wäre es mit einer kleinen Spende – für eine Kugel Eis oder so? »Nein«, erklären die beiden standhaft. »Das ist doch ein Geschenk.« Fast klingt es ein wenig vorwurfsvoll angesichts meiner Begriffsstutzigkeit.
Die Mädchen haben ja recht: In unserer Erwachsenenwelt sind wir es gewohnt, dass alles seinen Preis hat und jede Gabe mit einer Gegengabe erwidert werden muss. Einfach etwas verschenken, ohne Gegenleistung, ohne Erwartung – das kommt nur ganz selten vor, und schon gar nicht gegenüber völlig Fremden. 
Berechnung gehört zum Geben dazu. Für die beiden Mädchen aber zählt offenbar etwas anderes. Die Mühe, die sie sich gegeben haben beim Backen und Basteln, die spannende Erwartung, ob wohl jemand anhält und das Lächeln der »Kunden«, all das hat für sie seinen Wert in sich. Sie geben wirklich aus Freude am Geben.
Ich nehme mein Tütchen und bedanke mich herzlich. Das Popcorn duftet. Aber noch schöner ist die Freude über diese kindliche Großzügigkeit, die nicht rechnet, sondern von Herzen schenkt. [AvL]
Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. (Epheser 2,8)


Aus: Bernd Becker (Hg.): Die Getanzte Kollekte. 100 kurze Geschichten zum Lesen und Vorlesen.
''Die sichtbare Welt'' von Johann Amos Comenius

Prudentia – Die Klugheit
Die Klugheit / (1) sihet umher auf alle Sachen / wie eine Schlange / (2) und thut / redet / oder denket nichts vergebens.
Sie sihet zurücke / (3) als in einem Spiegel / (4) auf das Vergangene; und sihet vorsich / (5) als durch ein Perspectiv / (7) auf das Künftige / oder auf das Ende: (6) und also ersihet sie / was sie gethan habe / und was noch zu thun sey.
Ihrem Thun stecket sie einen Zweck / der da Ehrlich (erbar) Nutzbar / und zugleich / so es seyn kan / Belustbar ist.
Wann sie das Ende ausersehen / sihet sie sich um nach Mitteln / als dem Weg / (8) der zum Ziel führet; aber gewisse und leichte / und lieber wenige als viele: damit nicht hintere.
Auf die Gelegenheit (9) (welche / an der Stirne haaricht / (10) aber am Scheitel kahl (11) überdas beflügelt / (12) leichtlich entwischet) gibt sie achtung / und greifft darnach.
Auf dem Weg rucket sie fort vorsichtig / daß sie nicht anstosse / oder irrgehe.


Nürnberger Ausgabe (1658), mit Illustrationen von Paul Kreutzberger
Was ist reformiert für mich? Damit verbinde ich zuallererst die Liebe zur ganzen Bibel, auch mit ihren sperrigen Texten. Ich schätze aus diesem Grund die Reihenpredigten, Predigten, die nicht nur Textausschnitte (Perikopen) auslegen, sondern ganze Textzusammenhänge, gerade auch aus der Hebräischen Bibel. Ich liebe die reformierten Psalmengesänge und wünsche mir, dass sie nicht untergehen in dem Bestreben, möglichst modern zu sein und nur noch neue Lieder im Gottesdienst singen zu lassen.
Sylvia Bukowski
Zitate von Heinrich Bullinger (1504-1575)

Wir werden aber gerecht durch den Glauben an Christus, wie wir gesagt haben, rein durch Gottes Gnade, die uns die Sünden nicht zurechnet, sondern im Gegenteil die Gerechtigkeit Christi und also den Glauben an Christus uns zur Gerechtigkeit rechnet.


Das Zweite Helvetische Bekenntnis (1566)
Bilder aus Gemeinden zum 500-jährigen Zürcher Abendmahl Evangelisch-reformierte Gemeinde Neermoor © Rieko Dirksen
Thesen von Hans-Joachim Kraus (1918-2000)

Im Glauben an Gott den Schöpfer wird erkannt, daß der mit dem Mandat der Weltbeherrschung ausgezeichnete Mensch für den ihm anbefohlenen Lebensraum und die Mitkreatur für alle Generationen voll verantwortlich ist.


Aus: „Systematische Theologie im Kontext biblischer Geschichte und Eschatologie“ / §88