Frisiae orientalis nova et exacta descriptio

Kolerierter Kupferstich aus dem Atlas „Speculum orbis terrarum, Antwerpen 1579

Die neue und exakte Karte von Ostfriesland aus dem Jahre 1579, die Laurentius Michaelis (1520/9–1584) entwarf, entsprach schon kurz nach ihrem Erscheinen nicht mehr den Ansprüchen, die im Bereich der Kartographie gestellt wurden. Die Küstenlinie ist offensichtlich stark verzeichnet, während die hydrographischen Verhältnisse im Land relativ gut erfasst wurden. Die scheinbare Siedlungsdichte im Osten der ostfriesischen Halbinsel hat mit der Herkunft von Michaelis zu tun, denn der Sekretär Maria von Jevers stammte aus Hohenkirchen und kannte sich darum im Jeverland einfach besser aus. Interessant sind seine Hinweise auf besondere Orte und Gebäude. So weist er z. B. auf den Plytenberg bei Leer hin oder auch auf ein damals existierendes Blockhaus in der Nähe von Wiesens.

Die Karte selbst wurde von dem Antwerpener Verleger Gerard de Jode gestochen. Er nahm sie in die zweite Auflage seines „Speculum orbis terrarum“ von 1593 auf. Sie ist die erste Karte von Ostfriesland, die eine Längen- und Breitengradeinteilung aufweist.

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